Team System-Management
Telefon: 05201 858-264
E-Mail: imsys@two.de
Ein wichtiges Ziel der Energiewende ist die Verbesserung der Energieeffizienz sowie den Umgang mit Energie bewusster zu gestalten. Das betrifft Gewerbetreibende wie Privathaushalte gleichermaßen. Um dies zu ermöglichen, sollte der Überblick über den eigenen Stromverbrauch gewährleistet sein. Aus diesem Grund sieht der Gesetzgeber bis Ende 2032 den flächendeckenden Einbau intelligenter Messsysteme (iMSys) in deutschen Haushalten und Gewerbebetrieben vor. Denn die modernen Messeinrichtungen können in Echtzeit aktuelle Verbrauchswerte anzeigen und bilden mithilfe eines Gateways die Schnittstelle zu einem intelligenten Stromnetz. Dafür werden ab Januar 2025 Haushalte und Betriebe schrittweise umgerüstet und mit Smart-Meter-Gateways ausgestattet.
Stromzähler im Wandel der Zeit
Ferraris Zähler
Der sogenannte Ferraris-Stromzähler wird derzeit noch in einigen Haushalten eingesetzt, aber bereits nach und nach ausgetauscht. Benannt wurde er nach dem italienischen Ingenieur und Physiker Galileo Ferraris (1847–1897). Kernstück des mechanischen Drehstromzählers ist eine sichtbare Drehscheibe unter dem Zählwerk. Je mehr Strom verbraucht wird, umso schneller dreht sich die Scheibe. So erfasst der Stromzähler einen höheren Verbrauch. Die herkömmlichen Drehstromzähler messen den Verbrauch von Strom in Kilowattstunden oder Wasser und Gas in Kubikmetern. Wesentliche Nachteile der herkömmlichen Zähler sind allerdings, dass Kundinnen und Kunden keine zeitnahen Informationen über ihr Verbrauchsverhalten vorliegen und die Ablesung zeit- und kostenintensiv ist. Aus diesem Grund erfolgt die Ablesung derzeit meist nur einmal im Jahr. Mehrfache Ablesungen und Rechnungen sind in der Regel nur gegen Aufpreis möglich. Intelligente Messsysteme machen den Ablesevorgang vor Ort künftig überflüssig.
Moderne Messeinrichtung
Alle Haushalte mit einem jährlichen Stromverbrauch unter 6.000 kWh erhalten, oder haben bereits, neue digitale Stromzähler, sogenannte moderne Messeinrichtungen (mME). Diese moderne Messeinrichtung kann mehr als Ihr bisheriger Zähler. Sie wird nicht fernausgelesen, verfügt allerdings über ein digitales Display. Der Zähler ermöglicht Ihnen, durch Eingabe einer PIN Ihren individuellen Verbrauch zeitraumspezifisch abzurufen. Neben Ihrem Momentanverbrauch können Sie ebenfalls den Verbrauch der letzten 24 Stunden, der letzten Woche, des letzten Monats, des letzten Jahres und mehr abrufen. Ihre historischen Verbrauchsdaten können Sie (in Abhängigkeit des Zeitpunktes der Inbetriebnahme) bis zu zwei Jahre rückwirkend einsehen.
Smart-Meter-Gateway
Bei dem Smart-Meter-Gateway handelt es sich um eine Kommunikationseinheit, die Messwerte verarbeiten, Zugangsrechte verwalten und über eine gesicherte Verbindung nach außen kommunizieren kann. Hierdurch können Zählerstände und weitere für die Abrechnung relevante Daten automatisch, unmittelbar und verschlüsselt an den entsprechenden Energielieferanten, Messstellen- sowie Netzbetreiber übertragen werden.
Sie selbst müssen für die Datenübertragung des intelligenten Messsystems weder eine Internet- noch eine Breitbandverbindung zur Verfügung stellen. Es verfügt über eine eigene, unabhängige Verbindung. Die Messstellenbetreiber können verschiedene Kommunikationsmöglichkeiten nutzen, etwa Powerline, LAN, Mobilfunk, GSM oder Festnetztelefonie.
Für die Sicherheit der Gateways hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik strenge Vorgaben entwickelt. Jeder Hersteller muss sein Gateway nach diesen Vorgaben zertifizieren lassen. Dadurch verfügt das Smart-Meter-Gateway sogar über einen höheren Sicherheitsstandard als heute beim Online-Banking üblich.
Intelligentes Messsystem
In Deutschland hat sich der englische Begriff „Smart Meter“ als Synonym für „intelligente Zähler“ oder „intelligentes Messsystem“ etabliert. Ein intelligentes Messsystem verfügt abgesehen von der modernen Messeinrichtung zusätzlich über ein Smart-Meter-Gateway. Intelligente Messsysteme sind moderne Messeinrichtungen, die zusätzlich mit einem Gateway ausgestattet sind, die im Haus der Verbraucherin bzw. des Verbrauchers eingebaut sind. Die modernen Messeinrichtungen zeigen jederzeit aktuelle Verbrauchswerte an und das Gateway bildet die Schnittstelle zu einem intelligenten Stromnetz.
Bis Ende 2032 sieht der Gesetzgeber den flächendeckenden Einbau intelligenter Messsysteme (iMSys) in allen deutschen Haushalten, die einen Verbrauch von mehr als 6000 kWh oder eine Erzeugungsanlage von mindestens 7,5 kW besitzen, und Gewerbebetrieben vor. Mehr Informationen finden Sie hier: Flyer_Smart-Meter.pdf
Schritt für Schritt zum intelligenten Messsystem
Mehr Infos zur einfachen Ablesung zum Download
FAQ
Was ist ein intelligentes Messsystem (iMSys)?
Ein intelligentes Messsystem besteht aus einer modernen Messeinrichtung (Zähler) und einer Kommunikationseinheit (Smart-Meter-Gateway). Zusammen bilden sie das intelligente Messsystem.
Auf welcher gesetzlichen Grundlage werden intelligente Messsysteme eingeführt?
Grundlage für die Einführung intelligente Messsysteme ist das Gesetz über den Messstellenbetrieb und die Datenkommunikation in intelligenten Energienetzen (Messtellenbetriebsgesetz; MsbG). Das MsbG ist im September 2016 in Kraft getreten.
Der Gesetzgeber will mit der Einführung intelligenter Messsysteme die Ziele der Energiewende erreichen. Ein wichtiges Ziel der Energiewende ist die Verbesserung der Energieeffizienz. Dank intelligenter Messsysteme erhalten Sie einen besseren Überblick über Ihren Stromverbrauch. Sie sollen so angeregt werden, mit Energie bewusster umzugehen und Ihre Energieversorgung effizienter zu machen.
Was sind intelligente Messsysteme und wie unterscheiden sie sich von modernen Messeinrichtungen und herkömmlichen Zählern?
Moderne Messeinrichtungen (mME) sind digitale Stromzähler, die den Stromverbrauch besser als die bisherigen Zähler veranschaulichen. Neben dem aktuellen Stromverbrauch zeigen sie auch tages-, wochen-, monats- und jahresbezogene Stromverbrauchswerte für die letzten 24 Monate an. Mithilfe eines Ablesekopfs, der im Internet erworben werden kann, kann auch mit der mME Energiemanagement betrieben werden.
Bei dem intelligenten Messsystem ist die moderne Messeinrichtung mit dem Smart-Meter-Gateway verbunden und die tages-, wochen-, monats- und jahresbezogene Stromverbrauchswerte werden nicht mehr im Display des Zählers angezeigt, sondern über die Schnittstelle des Smart-Meter-Gateway bzw. über das TWO-Onlineportal visualisiert.
Kann der Einbau eines intelligenten Messsystems verweigert werden?
Nein, der Gesetzgeber schreibt den Einbau im Messstellenbetriebsgesetz vor. Daher gibt es keinerlei Widerspruchsrecht gegen die Ausstattung mit modernen Messeinrichtungen bzw. intelligenten Messsystemen.
Wer ist für den Einbau intelligenter Messsysteme zuständig?
Für den Einbau ist der sogenannte grundzuständige Messstellenbetreiber (in Ihrem Fall die TWO) zuständig, solange und soweit kein wettbewerblicher Messstellenbetreiber den Messstellenbetrieb durchführt.
Was ist ein Messstellenbetreiber?
Der Messstellenbetreiber ist neben dem Stromlieferanten und dem Netzbetreiber ein weiterer Akteur auf dem deutschen Energiemarkt. Er ist ausschließlich für den Betrieb von Messstellen (Zählern) verantwortlich. Sie haben die Möglichkeit, den Messstellenbetreiber frei zu wählen, wenn durch diesen ein einwandfreier Messstellenbetrieb gemäß des Messstellenbetriebsgesetzes gewährleistet wird. Wir sind der grundzuständige Messstellenbetreiber für unser Netzgebiet.
Passen die intelligenten Messsysteme in meinen Zählerschrank beziehungsweise auf meinen Zählerplatz?
Die intelligenten Messsysteme sind so ausgelegt, dass sie in den vorhandenen Zählerschrank/Zählerplatz passen. Wichtig ist die elektrotechnische Sicherheit und Zugänglichkeit der Anlage. Die Sicherheit kann bei alten Zählerschränken/Zählerplätzen in bestimmten Fällen, z. B. infolge brüchiger Isolierungen, gefährdet sein. Die Anlagen sind in diesen Fällen durch den Anschlussnehmenden (diesem gehören in der Regel die Anlage/n) instand zu setzen. Sollten mit dem Zählertausch Umbauten am Zählerschrank/Zählerplatz erforderlich sein, muss der Anschlussnehmende hierfür eine/n Elektroinstallateur/in beauftragen und die entstehenden Kosten tragen.
Der Einbau der neuen Messtechnik ist verbrauchsabhängig. Wie wird ermittelt, ob ich eine moderne Messeinrichtung oder ein intelligentes Messsystem erhalte?
Alle Messstellen werden mindestens mit modernen Messeinrichtungen ausgestattet. Darüber hinaus erhalten im Rahmen der BSI-Markterklärung alle Messstellen mit einem Jahres-Stromverbrauch von mehr als 6.000 Kilowattstunden pro Jahr (Mittelwert über die letzten drei Jahre) oder mit einer installierten Anlagenleistung größer als sieben Kilowatt ein intelligentes Messsystem. Darüber hinaus werden im Rahmen des für den grundzuständige Messstellenbetreiber (gMSB) optionalen Rollouts und im Rahmen des netzdienlichen und marktorientierten Einsatzes intelligente Messysteme eingebaut.
Wird ein intelligentes Messsystem beim Neubau verbaut?
Optional, bei einem Neubau wird eine moderne Messeinrichtung verbaut, da der durchschnittliche Verbrauch von drei Jahren noch nicht ermittelt werden konnte. Jedoch kann auf Wunsch ein iMSYS eingebaut werden.
Haben Sie den Wunsch auf ein iMSYS, so können Sie dies unter der Adresse imsys@two.de ein iMSYS bestellen.
Welche Messwerte werden erhoben?
Standardmäßig wird der Stromverbrauch alle Viertelstunde erhoben und durch das Gateway einmal täglich an die Marktteilnehmer*in übertragen.
Zeigen intelligente Messsysteme den Verbrauch meiner elektrischen Geräte einzeln an?
Nein, intelligente Messsysteme zeigen nur den gesamten Stromverbrauch aller jeweils angeschlossenen elektrische Geräte an.
Benötige ich für das intelligente Messsystem einen Internetzugang?
Nein, Sie benötigen keinen Internetzugang. Die Datenübertragung läuft über das Mobilfunknetz, wobei das Gateway sich immer den besten Provider aussucht. Auch hierfür fallen für Sie keine Gebühren an.
Was muss ich beim Einzug in eine Wohnung, in der ein intelligentes Messsystem verbaut wurde, beachten?
Beim Einzug müssen Sie sich wie gewohnt bei einem Stromlieferanten Ihrer Wahl anmelden und die aktuellen Zählerdaten übermitteln.
Sind diese Kosten höher als bei meinem bisherigen Zähler?
Dies hängt vom bisherigen Zählertyp ab, der bei Ihnen verbaut ist. Alle Preise der modernen Messeinrichtungen und intelligenten Messsystemen finden Sie auf unseren Preisblättern.
Sie haben Interesse an einem intelligenten Messsystem?
Dann füllen Sie folgendes Formular aus und beauftragen den vorzeitigen Wechsel der bisherigen Messung auf ein intelligentes Messsystem (iMSys). Wir werden uns in Kürze bei Ihnen melden.